Helfen Lernspiele im Kampf gegen Fake News?
Eine systematische Literaturübersicht schafft mehr Klarheit. Mitgewirkt an der Studie hat auch Manuel Ninaus vom Institut für Psychologie an der Universität Graz. Doch es braucht noch weitere Forschung – und mehr Fördergelder im Bereich der Grundlagenforschung und in der Anwendung.
Falschinformationen und Fake News stellen eine erhebliche Herausforderung für die Gesellschaft dar. Kritische Lesefähigkeiten sind entscheidend im Kampf gegen Fehlinformationen. „Spielbasierte Interventionen haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt, aber die Forschungslandschaft benötigte einen Überblick“, sagt Manuel Ninaus vom Institut für Psychologie an der Universität Graz. Kürzlich hat er gemeinsam mit seinen beiden Fachkollegen Kristian Kiili und Juho Siuko von der Universität Tampere eine systematische Literaturübersicht über die Verwendung von (Lern)-Spielen im Kampf gegen Fake News veröffentlicht. „Unsere systematische Literaturübersicht hat untersucht, wie Spiele eingesetzt wurden, um Fehlinformationen anzugehen, und wichtige Trends im Spiel-Design aufgedeckt“, sagt Manuel Ninaus.
In ihrer Studie analysierten die drei Wissenschafter 15 Artikel. Die meisten Spiele basierten auf der Inokulationstheorie (inoculation theory), die Spieler:innen gezielt Fehlinformations- und Manipulationstechniken aussetzen, um Widerstand aufzubauen und zu lernen, wie Fake News "funktionieren". Ein sehr erfolgreiches Beispiel ist das sogenannte Bad News Game. Die Studien fanden hauptsächlich in informellen Umgebungen mit erwachsenen Teilnehmer:innen statt. In allen Studien wurden positive Ergebnisse berichtet.
„Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, ist dieses Feld der spielbasierten Bildung noch sehr jung und es gibt wenige Studien“, betont Manuel Ninaus. „Wir müssen weiter daran arbeiten, empirisch fundierte Lernspiele in diesem Bereich zu entwickeln und zu evaluieren. Dazu benötigt es die entsprechenden Fördergelder im Bereich der Grundlagenforschung und in der Anwendung.“