Im Zuge erheblichen gesellschaftlichen Wandels sind schulische sowie auch außerschulische Bildungssettings in zunehmendem Maße durch die Sensibilität für Pluralität und Diversität gekennzeichnet: Beispielhafte Bereiche sind Migrationsbewegungen, Geschlechterordnungen und Menschen mit besonderen Bedarfen. Daraus ergibt sich für die Gestaltung von Bildungsprozessen die Forderung, jede einzelne Person in ihrer einmaligen Lebenslage anzuerkennen, Diskriminierungen und Ausgrenzungen zu vermeiden und allen eine chancengerechte Entwicklung zu ermöglichen. In diesem Forschungscluster werden Pluralität und Diversität als Herausforderungen und Chancen auf gesellschaftlicher und individueller Ebene betrachtet. Im Fokus der Forschung stehen Aspekte des Erkennens (z.B. von der Schaffung von Bewusstsein in der Gesellschaft bis zur Identifikation von individuellen Leistungspotenzialen) und des Handelns (z.B. von gesellschaftlichen Interventionen bis zur Förderung der individuellen Talententwicklung).
Lisa Paleczek: „Es ist mir wichtig, dass das Schulsystem die Kinder nicht tröpfchenweise verliert“
Assistenzprofessorin Lisa Paleczeks Forschung dreht sich um inklusive und diversitätssensible Unterrichtsgestaltung. Im FUTURE EDUCATION Netzwerk ist sie Mitglied in gleich drei Clustern: Pluralität und Diversität, Sprachen und Bildungstechnologien.
„Ich mag es, Fragen zu haben und Fragen beantworten zu können.“
Sind Mathematiker:innen von einem anderen Stern? Diese Frage hat Michaela Meier in ihrer Dissertation untersucht. In ihrer Forschung befasst sie sich außerdem damit, wie viel mathematische Kreativität Nicht-Genies zu Tage fördern.
Uni Graz soll interreligiöses Dialogzentrum bekommen
An der Universität Graz soll ein Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog entstehen. Der Bedarf an entsprechenden Workshops und Coachings bei Lehrer:innen sei groß. Anträge zur Finanzierung des Zentrums wurden bereits eingereicht.
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Sie wollen wissen warum der Umgang mit der Unterschiedlichkeit von Menschen ein Zukunftsthema der Bildung ist?
Forschungsbereiche
Pluralität und Diversität als Ressource
Die Unterschiedlichkeit von Individuen betrachten wir als eine Stärke und unverzichtbaren Bestandteil einer vielfältigen Gesellschaft. Unser Ziel ist es, Wege zu finden, um Diversität in der Bildungslandschaft optimal zu nutzen und zu fördern, indem wir zahlreiche Aspekte der Vielfalt berücksichtigen.
In unserer Forschung spielt vor allem Mehrsprachigkeit eine zentrale Rolle, da sie die kulturelle Vielfalt einer globalisierten Welt repräsentiert. Dabei untersuchen wir beispielsweise den Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und der Sprachentwicklung in sprachlich heterogenen Klassen. Ein weiterer Fokus liegt darauf, wie Bildung im Bereich Gesundheit und psychische Gesundheit in verschiedenen Kontexten gestärkt werden kann.
Inklusive Unterrichtsentwicklung
Dieser Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich mit der Frage, wie Schulen und Lehrkräfte zukünftig eine möglichst inklusive Lernumgebung für alle Schüler*innen schaffen können. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien sowie die Professionalisierung von Lehrkräften im Bereich inklusiver Bildung. Hierbei werden praxisorientierte und empirische Zugangsweisen kombiniert, um einen niedrigschwelligen Transfer ins Bildungssystem und den Schulalltag zu ermöglichen. Weiterhin untersuchen wir, welche Bedingungen notwendig sind, damit inklusive Bildung erfolgreich umgesetzt werden kann.
Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeiten sollen dazu beitragen, dass alle Kinder und Jugendlichen möglichst unabhängig von ihrer individuellen Situation gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe erfahren können. Unsere Forschungsgruppen erarbeiten und evaluieren konkrete Unterrichtsmaterialien, datengestützte Entscheidungsstrategien für Lehrkräfte und hochschuldidaktische Methoden.
Individuelle Potenziale erkennen und fördern
Erfolgreiche Bildung drückt sich darin aus, dass alle Lernenden ihre individuellen Potenziale (Begabungen) in verschiedenen Bereichen bestmöglich verwirklichen können. Dies dient nicht nur dem Erreichen von persönlichen Lebenszielen, sondern auch der Weiterentwicklung der Gesellschaft.
Um dies zu gewährleisten, bedarf es eines umfassenden Verständnisses darüber, worin die kognitiven und neuronalen Grundlagen dieser Potenziale liegen, wie diese sichtbar gemacht werden können, sich daraus Talente entwickeln und dieser Entwicklungsprozess unterstützt werden kann. Dieser interdisziplinäre Forschungscluster geht diesen Fragen nach und entwickelt neue Konzepte zur Erkennung und Förderung von individuellen Potenzialen im pädagogischen Kontext.
Forschungsprojekt - “Advancement of Divergent Thinking Assessment”
Habilitationsprojekt - Dr. Michaela Meier zu mathematischer Expertise und Kreativität
Clustersprecher
Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat. Roland Grabner
Institut für Psychologie
http://psychologie.uni-graz.at/de/begabungsforschung/team/roland-h-grabner/